Die neue Ausbildungs- und Prüfungs-Ordnung (APO), die am 1. Januar 2020 in Kraft tritt, bringt zahlreiche wichtige Neuerungen mit sich:

Zu den bedeutendsten Änderungen gehört die Einführung der Pferdeführerscheine „Umgang mit dem Pferd“ und „Reiten“.
Diese Führerscheine ersetzen den bisherigen Basispass und Reitpass und haben das Ziel, grundlegende Fähigkeiten für mehr Sicherheit und Übersicht im Umgang mit dem Pferd sowie im Reiten in alltäglichen Situationen zu vermitteln.
Diese Maßnahme unterstützt eine bundesweite Sicherheits- und Tierwohlinitiative und schafft einen transparenten, praxisorientierten Dokumentationsnachweis, der auch für Dritte außerhalb des Pferdesports leicht nachvollziehbar ist.
Zudem wird ein einheitlicher Ausbildungs-Mindeststandard als Grundlage für Menschen mit praktischem Interesse am Pferd eingeführt.

Die APO 2020 ermöglicht zudem die Nutzung digitaler Medien und Blended Learning in der Ausbildung, vereinfacht die Prüfungsabläufe und betont den Inklusionsgedanken.
Besonders in der Ausbildung der Ausbilder gibt es diverse Neuerungen: Der Stellenwert der Ausbildungsgänge rund ums Pferd wird weiter erhöht, und es wurden zielgruppenorientierte und flexiblere Angebote sowie Einstiegsmöglichkeiten geschaffen.
Die Notenvergabe fokussiert sich nun auf relevante Fächer, und es wird ein Trainerschild ausgestellt, das gemeinsam mit der Erstlizenz und dem Zeugnis verliehen wird.
Zudem ist es möglich, den Trainer C ohne eigenes Reiten zu erlangen, und der Trainer A Kurs wurde auf 90 Lerneinheiten verkürzt, analog den Richtlinien des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).
Neue Ergänzungsqualifikationen zu Spezialthemen wie Geländereiten, Inklusion, Spät- und Wiedereinsteiger, Schulsport, Distanzreiten und Technikprogramm Voltigieren wurden eingeführt.

Im Bereich der Turnierfachleute gibt es ebenfalls wichtige Änderungen: Neue Ausbildungsgänge, wie der Turnierdirektor (TD), wurden ergänzt, und die Grundrichterprüfung wurde durch Modularisierung entzerrt, um eine gezieltere Vorbereitung zu ermöglichen.
Zusätzlich wurden Ausbildung und Prüfung zum Richter für den Vorbereitungsplatz Reiten bzw. Fahren in das Programm aufgenommen.

Weitere Änderungen betreffen die Kennzeichnung der Pferdehaltung, die sich weiterhin an den Leitlinien des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) orientiert, und die Erleichterung der Antragsabläufe.
Neue Angebote im Bereich Bodenarbeit, wie das Bodenarbeitsabzeichen Stufe 2, sowie weitere Abzeichen im Zehner-Abzeichensystem wurden eingeführt.
In den Stationsprüfungen (außer Voltigieren) wird auf die Benotung verzichtet, und die Noten der praktischen Prüfungen wurden angepasst bzw. gesenkt.
Änderungen betreffen auch die Fachkräfte im Therapeutischen Reiten und im Pferdesport für Menschen mit Behinderung.

ISBN: 978-3-88542-874-9
Auflage: 1. Auflage 2019
Umfang: 600 Seiten
Format: 200 x 230 mm
Autor: Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. (FN)